12. August 2021

Öffentlicher Dienst – facettenreich und unverzichtbar!

gkl-Landesgewerkschaftstag eröffnet

Mehr Solidarität und Engagement der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes insgesamt hat die Vorsitzende der gkl berlin, Cornelia Stemmler, bei der Eröffnung des Landesgewerkschaftstages der gkl berlin am 12. August 2021 eingefordert. „Entgelterhöhungen und Arbeitszeitverkürzungen kommen nicht von allein“,  rief Stemmler aus, die „Trittbrettfahrern“, die ohne eigenes Engagement Nutzen aus gewerkschaftlichen Erfolgen ziehen, eine klare Absage erteilte.

Das Motto des Landesgewerkschaftstages „Öffentlicher Dienst – facettenreich und unverzichtbar“, führte Stemmler weiter aus, lasse sich aktuell an der gegenwärtigen Pandemie-Situation festmachen. Bei jedem akuten Krankheitsfall hätten unterschiedliche Bereiche wie Rettungsdienst, Krankenhauspersonal  und Pflege zuverlässig ineinandergegriffen. Auch bei den Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie ist auf den öffentlichen Gesundheitsdienst, und Ordnungskräfte und viele andere nach wie vor Verlass.

Bei einem Rückblick auf die 17jährige Geschichte der gkl berlin bescheinigte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft eine prächtige Entwicklung. Längst sei die gkl berlin in Betriebs- und Personalräten nicht mehr zu überhören und zu übersehen. „Auch gegenüber Politik und Verwaltung haben wir uns zu einem konstruktiven und fachkundigen Partner gemausert“, unterstrich Stemmler. Denn die gkl berlin wisse auch aufgrund ihrer Basisnähe sehr genau wo im Kommunal- und Landesdienst der Hauptstadt der Schuh drückt: „In unseren  Betriebsgruppen spielt die Musik“, meinte die Landesvorsitzende in diesem Zusammenhang und zeigte sich überzeugt, dass die gkl berlin auch bei der Lösung der gravierenden Zukunftsproblem wie Nachwuchsmangel und demografischer Wandel eine wichtige Rolle spielen werde.

Hemsing: Licht nicht unter den Scheffel stellen!

Der Vorsitzende der komba gewerkschaft, Andreas Hemsing, rief die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes dazu auf, ihr Licht nicht unter den Scheffel zu stellen, sondern selbstbewusst ihre berechtigten Forderungen anzumelden. Ihre Zuverlässigkeit und Funktionstüchtigkeit hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Corona-Krise erneut unter Beweis gestellt. Die Arbeitgeber dürften aber ihre Wertschätzung nicht auf Notsituationen beschränken.

Mit „stolz geschwellter Brust“ werde deshalb die dbb tarifunion in die anstehenden Tarifverhandlungen mit der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) eintreten und die berechtigten Forderungen der Beschäftigten auf den Tisch legen. „Die Beschäftigten haben Respekt verdient“, brachte es Hemsing auf den Punkt, „ wir werden mitgestalten und uns nicht gestalten lassen.“

Für die Gewerkschaften eröffnen sich nach Überzeugung des komba-Chefs angesichts der künftigen Herausforderungen, wie Fachkräftemangel und Altersstruktur, Riesenchancen, um konstruktiv in den Veränderungsprozess mitzugestalten. Hemsing zeigte sich überzeugt, dass der Landesgewerkschaftstag der gkl berlin dazu wegweisende Beschlüsse fassen wird.

Becker: Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren!

Der Landesvorsitzende des dbb berlin, Frank Becker, der zugleich Ehrenvorsitzender der gkl berlin ist, unterstrich in seinem Grußwort die  Bedeutung gewerkschaftsübergreifender Solidarität. In Berlin sei der Landesbund in jüngster Zeit bei der Bekämpfung der Gewalt gegen Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und  bei der Forderung nach einer verfassungskonformen Besoldung mit dem gewerkschaftlichen Mitbewerber zusammengegangen. Im letzteren Fall habe sich sogar eine „Viererbande“ auf dbb berlin, DGB Berlin-Brandenburg, Deutscher Richterbund und Hauptpersonalrat zusammengeschlossen, um eine amtsangemessene Besoldung für Beamte durchzusetzen.

Zwar sei die gemeinsame Initiative an der Koalitionsmehrheit  im Abgeordnetenhaus zunächst gescheitert, nach den Abgeordnetenhauswahlen, versicherte Becker, „machen wir auf jeden Fall weiter.“