25. Mai 2016
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Landesgewerkschaftstag der gkl berlin Stemmler: Beschäftigte müssen mehr Solidarität zeigen

Mehr gewerkschaftliches Engagement hat die Vorsitzende der gkl berlin, Cornelia Stemmler, zum Auftakt des Landesgewerkschaftstages ihrer Organisation am 25. Mai 2016 gefordert. Aufgabe der gkl berlin müsse es in den kommenden Jahren sein, den eigentlichen Sinn und Zweck von Gewerkschaften zu verdeutlichen und ein Umdenken bei den Beschäftigten zu erreichen. „Entgelterhöhungen kommen nicht von allein, sondern müssen erkämpft werden. Je mehr Mitglieder hinter den Forderungen stehen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich auch das Ergebnis sehen lassen kann“, unterstrich die gkl-Chefin.

Mangelnde Solidarität warf Stemmler den Beschäftigten vor, die keinerlei Engagement zeigten, aber als Nichtgewerkschaftsmitglieder von den Ergebnissen der Tarifverhandlungen profitierten. „Solidarisch sind hier nur die Mitglieder von Gewerkschaften - nämlich solidarisch zu den Nichtorganisierten, für die sie ggf. streiken und sich Gehör verschaffen“, kritisierte die Vorsitzende. Dafür herrsche dann die größte Unzufriedenheit über Tarifergebnisse meist nicht etwa in den eigenen Reihen, sondern in den Reihen der Nichtorganisierten.

Eine klare Absage erteilte Stemmler einem Tarifeinheitsgesetz, mit dem der Gesetzgeber in das Grundrecht auf Vereinigungsfreiheit eingreifen wolle: „Dem halte ich unmissverständlich entgegen: Vielfalt ist förderlich, dies gilt auch für die Vielfalt der Gewerkschaften.“ Die Politik mache einen großen Fehler, wenn sie das Neutralitätsgebot nicht einhalte, weil sie und sich zu der einen oder anderen Gewerkschaft „hingezogen“ fühle.